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Das überforderte Ich:



Themen:
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Sucht und Flucht
Burnout


Sucht und Flucht

Die innere Leere, der permanente Zeit- und Anpassungsdruck, das fehlende Interesse an so etwas Archaischem wie „Hobbies“, das Nichtverankertsein in stabilen sozialen Gemeinschaften der „1. Welt“ – all dies wird zunehmend mit Süchten versucht zu kompensieren. Der Möglichkeiten gibt es viele: Alkohol-, Drogen-, Arbeit-, Sex-, Kauf-, Spiel-, Sport-, Internetsucht… - alles Versuche, das deprimierende Gefühl der existenziellen Unbehaustheit, die Langeweile eines oberflächlichen Lebens in der Informationsgesellschaft und die Angst, nicht zu genügen, zu betäuben.
Süchtige sind Getriebene, die sich nicht mehr vollständig dem Kreislauf von Anspannung und Entspannung unterwerfen können. Sie finden nicht zu innerer Ruhe und sind abhängig von Hilfsmitteln, um den Pegel des Hyperstresses zu senken. Leerlauf und Nichtstun, die zu einem gesunden Leben dazugehören, halten sie nicht aus. In einer Welt, die in der das Diktat der Effektivität herrscht, sind solche Episoden für sie Leerräume, die es erst noch „sinnvoll“ zu nutzen gilt: Reserven.

Flucht in religiöse, spirituelle, esoterische Bewegungen ist ein anderer Weg, sich Erlösung von der Last der einsamen Lebensbewältigung zu verschaffen, die innere Leere mit Ideen zu vertreiben und Sinn in den „rasenden Stillstand“ (Virilio) zu bekommen, für den das Laufband des Fitnesstudios symbolisch ist.



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